13 tes Türchen - SinnenReich ins Wunderglück

S ... da gibt es nur 1 schönes Wort: SUSANNE

und wo wohnt sie? Im Schwanenweg! Wo ist sie aufgewachsen? In Schkopau. ... War es ein Glück? Ich fühle JA. Alles. Beides. Sowieso.

Sahne.

Schnittchen. Senf.

Sardinen. Sellerie. Salami.

Süssigkeiten. Sauredrops. Saft. sowie

Schokolade.

 

so: 
Susannes SinnenReich
sinnieren süße Sinnenspinnen.
Selber saure Sahne schlagen.
Sapperlot!

 

Ich mag dir heute über mein SinnenReich schreiben. Ein Wort, was es so nicht gibt, von dem ich aber finde, es sollte unseren Sprachschatz unbedingt erweitern, denn es würde unser Leben weiter machen. Gerade eben beim  Wäsche abnehmen, einer wunderbaren Gelegenheit seinen Gedanken Auslauf zu geben und die Sinne schweifen zu lassen - ich nehme die Wäsche ja viel lieber von der Leine ab, wenn sie draußen hängt und Wetter abbekommt, Sonne, Wind -  da suchte ich mich an den gestrigen Tag zu erinnern und wer diesen einen Satz zu mir gesagt hatte, der mir gerade in den Sinn kam. Es fiel mir nicht ein. Ich konnte ihn niemandem zuordnen. Das nicht erinnern können nimmt bei mir in den letzten Jahren zu. Und dann konnte ich nicht umhin, zu bemerken, dass ich gestern überaus viel am PC gesessen hatte und mittlerweile auch viele Telefonate am PC abwickele ... da es kostet es nix in die Schweiz, Österreich oder nach Spanien ... und weshalb vergesse ich soviel? Ich sinnierte weiter: 'Einfach weil mir bei diesen Gesprächen Sinneseindrücke von Außen fehlen, wie sie der Großraum Natur nun einmal wie von selbst bietet. Wenn ich nach Wilhelmsfeld fahre, um an einem der vielen Brunnen, Wasser für uns abzufüllen, dann treffe ich dort oft Leute und wir kommen einfach so ins Gespräch. Ich erinnere diese Menschen, die ich einmal in meinem Leben für 5, maximal 10 Minuten gesehen habe! Wir haben ein paar herzliche Worte gewechselt, uns gegenseitig der Freude versichert, einen solchen Brunnen zu haben für Wasser, das weich ist und schmeckt und unsere Teekocher nicht verkalken lässt! Wie ist das möglich und weshalb ist es so eindrücklich? Das Wasser fließt immerzu in einen steinernen Brunnen. Kein Wasserhahn, um es abzustellen. Du schaust über eine große Wiese mit Obstbäumen zum Waldhang hinüber, über dir der Schatten einer Linde, die zu Ehren der deutschen Wiedervereinigung gepflanzt wurde. - Weshalb wir da wohl so gerne Wasser holen?!
Die meisten Erinnerungen aus meiner Kindheit stammen aus meinen Draußenzeiten! Manchmal dachte ich schon, meine ganze Kindheit habe nur draußen stattgefunden, obwohl ich ja zur Schule ging, obwohl ich beinahe jeden Tag noch eine AG besuchte. Ich erinnere weniger die Ballettstunden als den Weg dorthin und zurück. Und obwohl tanzen ja auch an meine Sinne gebunden ist - der Ballettsaal war im Kellergeschoss - erinnere ich mich eher an den Malzirkel, der in einem Raum mit vielen Fenstern stattfand ... meine stärksten Erinnerungen sind jedoch an starke Sinnenmomente unmittelbar in der Natur geknüpft, an Momente, in denen noch viel mehr auf mich einwirken konnte als es ein Raum jemals hergibt! Der Wind, die  Gerüche, die Wärme der Sonne, die Nässe des Regens, die Stille die durch Schnee entsteht, Nebel, durch die ich mich hindurchfühlen muss, der Feuchtigkeit hinterlässt und mich doch nicht nass macht, Atem der sichtbar wird, wenn es kalt genug dafür ist, Donnergrollen, Blitzezucken. Aber auch: Angst vor einer dunklen Straße , in der "die bösen Jungs" wohnten. Ja, es gab sie tatsächlich in meinem Leben und jeden Montag, an dem ich alleine in den dunklen Monaten dort entlang lief, da packte mich die Angst im Nacken, sie könnten auftauchen und mir Böses wollen. Es ist nie geschehen, doch wusste ich es durch schauerlich erzählte Geschichten von anderen, denen sie schlimm begegnet waren. Die Angst - eine Emotion, die mich den ganzen Körper spüren ließ, hat sich ebenfalls tief eingeprägt. Das ist jetzt nicht so das, was mit Natur in dem Sinne zu tun hat, doch es gehört zu unserer menschlichen Natur dazu, dass wir Gefühle entwickeln und fühlen können. Gefühle, die den Körper wach machen. Die Natur tut dies auch, jedoch auf sehr sanfte und leise Weise, ... und doch ist es so reich was da auf dich einströmt, dass es gelingt, dass du dich stark erinnern kannst. Das Fühlen ist somit eine starke Bindekraft für dein Leben, für das dich selbst erleben können in deinem Umfeld und im Miteinander. ... ich beobachte nun, was es mit mir macht, wenn ich an einem Tag viel im Innenraum war und mittels technischen Geräten arbeite und mich über einen Sichtschirm verbinde, angekoppelt an ein Headset mit Strom über dem Kopf. (Wisst ihr noch, früher konnte man mit einem Telefon telefonieren, ohne dass es ans Stromnetz angeschlossen war!?) ... was passiert mit unseren Kindern, das frage ich mich, wenn sie so einen immens großen Teil ihres Lebens über technische Geräte "erleben"? Eine berechtigte Frage. Sind sie dann irgendwann Teil eines großen Computerspiels geworden? - by-the-way: Es gab da mal einen amerikanischen Film Ende der 90er Jahre, wo es um einen Mann ging, der, ohne es zu wissen, von Geburt an, Teil einer Endlosserie, einer Soap war und sein Leben am Filmset gespielt wurde. Alle Beteiligten seines Lebens waren lediglich Schauspieler, die an einem Drehort, sein Leben inszenierten. Dort gab es eine Wand, die nicht überschritten werden durfte - von ihm! - so war er aufgewachsen. Doch eines Tages durchschritt er diese Wand doch und befand sich im echten Leben ... 

Vielleicht kennst du das auch, dass dein Leben manchmal zu einer Endlosserie 'verkommt' und du dich fragst, was mache ich hier eigentlich? Ist das Sinnreich? Gibt es mir etwas, das sich wie Leben anspürt? Lebe ich oder werde ich gelebt und wenn ja, wer ist dieses WAS, das mich lebt? Und lohnt es sich dafür? - Einer Frage, der ich mich das erste Mal mit 25 Jahren stellte, da war mein ältester Sohn fünf Jahre alt. "Sollte das alles gewesen sein?!" - Ich konnte nicht fassen, dass meine Ehe an einem Punkt war, der mich zutiefst unzufrieden sein ließ. Ich hatte mit meinem damaligen Mann, aus meiner Sicht, eine Ehe kreiert, die auf dem besten Wege war, so zu sein wie die unserer Eltern!! Das war alles was ich NICHT wollte! ... doch wie dann?! Irgendwie fanden wir beide keine Sprache dafür, außer uns gegenseitig Vorwürfe zu machen, was uns noch tiefer in das verstrickte, was wir oder zumindest ich, NICHT wollten!!! ... obwohl dies ein Punkt in meinem Leben war, der mir damals ganz und gar nicht gefiel und den ich damals gerne weg haben wollte und nicht wusste WIE das gelingen sollte, außer .. ja außer WAS? ... so war dies genau DER Wendepunkt in meinem Leben! Nur knapp 1 Jahr später war der Wendepunkt auch politisch angekommen. Die Mauer fiel und das läutete im Grunde auch MEIN neues Leben ein. Ich verschlief den Augenblick des Mauerfalls und irgendwie war das Unfassbare geschehen, doch ich erlebte es ja insofern nicht, als es nicht unmittelbar 'vor meiner Nase' passierte. Mein damaliger Mann war sehr aufgeregt deswegen. Vielleicht, wenn er geahnt hätte, das dies das Ende unserer Ehe einläutete, weil ihr Sinn erfüllt war wie ich heute weiß ... nämlich: die DDR, unser Land, zu wandeln in ein Land, in dem wir frei leben konnten und nicht Dauerkontrolliert waren und uns Grenzen gesetzt wurden, die zu übertreten tödlich sein konnte - ... das war vorbei. Auch wenn es anders kam, als wir uns das immer vorgestellt hatten, politisch! es kam auch innenpolitisch, also in unsere Ehe anders als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Ich war immer auf der Suche nach dem perfekten Leben, der perfekten Ehe, dem perfekten SEIN. Ich habe dies nicht aufgegeben, doch mein Blickwinkel auf die Perfektion hat sich gewandelt. Ich spüre immer noch, dass ich wissen will, 'WAS die Welt im Innersten zusammen hält', WIE Beziehungen von ihrem Wesen her wirklich und wirksam sind, WIE Menschen interagieren, WIE wir so leben können, dass wir weder die Natur, noch einander, noch jeder sich selbst zerstört dabei, sondern vertraut in den Prozess des Lebendigen. Dei Frage nach dem 'WER ich BIN', wenn alles was ich glaube zu sein, von mir abfällt, ist meine stärkste Wirkkraft, mich Neuem im Leben zu stellen. Meine Ängste zu überwinden, meine Widerstände zu überwinden und mich darauf einzulassen, was danach kommt, wie sich mein Leben hinter dieser TheaterFilmleinwand anspürt. 

... und dann fiel mir heute Morgen dieser Satz einer Freundin vor die Augen: "Wir müssen jederzeit bereit sein, das was wir sind, aufzugeben für das, was wir vielleicht werden könnten."
Hast du jemals darüber nachgedacht oder es gar getan, dich jeden Tag ein Stück neu zu erfinden? Wohin hat es dich geführt?
Was hilft dir auf deinem Weg, ein sinnenreiches Leben zu leben?
Aufzugeben, was du gestern gelebt hast und täglich "dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten." schrieb einst Hilde Domin. 

Schreib mir deine Erkenntnisse und Antwort gern in den Kommentar hier unten.

 

Einen wunderbaren, neu erfindenden Tag wünsche ich dir und 
bleib wach mit allen deinen Sinnen für dich und das Wunder, das du bist.

Susanne von 'NanaMara'

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Kommentare: 5
  • #1

    Jutta (Mittwoch, 13 Dezember 2017 15:43)

    Liebe Susanne. Jeder deiner Beiträge trifft mich ins Herz. Mut sich dem Wandel anzuvertrauen. Da helfen mir deine Worte und auch der Klang deiner Stimme. Zärtlich und liebe voll aber auch fordernd�

  • #2

    Medea (Donnerstag, 14 Dezember 2017 13:31)

    Liebe Susanne,
    Mich selbst neu erfinden war der größte Teil meines Lebens schwierig, da ich mich noch nicht selbst gefunden hatte.
    Wie ein Puzzle habe ich so langsam alle Anteilen zusammengefügt und verstehe jetzt sehr gut warum ich es mit mir selber schon so anstrengent fand. Also vor dem erfinden kommt das Erkennen und sogar das Annehmen für mich.
    Und natürlich eine Rollenlosigkeit also ein gewisses authentisches sein .Ich weiß jetzt wer ich bin und kann einem Impuls auch gleich einem Anteil zuordnen. Das fängt schon morgens vor dem Kleiderschlank an.......
    Was möchte gelebt werden heute und welche Kleidungsstücke passen dazu. Zum neuerfinden brauche ich auch Mut. und Zeit. Meißtens sind meine Ideen nicht so Gesellschafstauglich......
    Letztes habe ich mir überlegt ich gehe als Clown in die Fußgängerzone und verteile Rosen......
    Nah ja zur Ausführung kam es leider nicht.Für solche Projekte muß ich aus meiner Komfortzone gehen.
    Und um ein Sinnhaftes Leben zu führen gehört für mich viel Selbstbeobachtung, nachspüren, und mich immer wieder zu fragen ......was würde jemand tun der sich ganz doll selber liebt.? Außerdem stecke ich mir ständig Ziele. Ziele die mich richtig glücklich machen.
    Also wenn ich so genauer drüber nachdenken.......
    Ziemlich viel Arbeit an mir selber.....und mal wieder auf dem Weg zu einem authentischen Leben.Mein allergrößtes Ziel .......

  • #3

    Medea (Donnerstag, 14 Dezember 2017 13:50)

    Und was mir zum Thema neuerfinden noch einfällt..........
    Ich muss mich immer wieder auf Bildschirmdiät setzen.....
    Sonst nix Fantasie und glorreiche Ideen.......

  • #4

    Susanne von 'NanaMara' (Donnerstag, 21 Dezember 2017 12:09)

    Liebe Jutta,

    hab Dank für deine wohlfühligen und anerkennenden Worte für mein
    Sein. Sie sind mir mitten ins Herz geplumpst.

    Liebe Medea,

    danke für dein ausführliches Teilen, was dich bewegt und wie du dich in deinen Prozessen erlebst. Ich sehe in dir die Gabe einer sehr gute Beobachterin und höre zeitgleich eine große Sehnsucht nach jemandem, der dir mit ein wenig Mut, eher mit erMUTigung zur Seite stünde. Ahja, ... das kenne ich gut, die vielen, sehr verspielten und grandiosen Ideen, die mich beinahe täglich überfallen und die dann nicht in die Umsetzung kommen. In meinen Gedanken ist das alles so einfach, doch dann kommt die Angst ... die Angst aus alten Kindertagen, die Erwachsenen sich bemüht fanden, mir mitzugeben, um mich vor Menschen zu retten, die ich noch nicht kannte und die ich vielleicht selber gern kennen gelernt hätte mit ihrer wirklichen Meinung zu dem, was ich mir ausgedacht hatte ... als Clown verkleidet, dafür haben wir die 5. Jahreszeit erfunden, den Karneval und auch da leben wir nicht unsere tiefste Fantasie aus, sondern lassen die "Sau mal so richtig raus" ... schade eigentlich. und dann wenn wir uns unserem spirituellen Selbst zuwenden, da wird da mehr oder minder hart dran geARBEITet - wieder sehr deutsch!
    Was, wenn es dir gelänge, mit dem Spielen anzufangen?
    Was, wenn es dir gelänge, Menschen (einen oder zwei) mit deiner verrückt-normalen und wunderbaren Idee anzustecken und ihr ginget zu zweit oder zu dritt los so ganz clownesk die rote Rosen unters Volk zu bringen?
    Wie würde sich das für dich anfühlen und WAS wäre dein Gewinn, den du daraus ziehen würdest, wenn du es umsetztes? Was gewinnst du aus einer solchen Aktion? Freude? Mut? Den Erfolg, über deine Ängste einen Sieg errungen zu haben? Was ist es, was für dich dabei raus springt? Dieses sich klar zu machen, kann ein wesentlicher Knopfdruck, eine Schalter umlegen sein für dein inneres und äußeres Wachsen, dass du dir die Erlaubnis gibst, die dir früher die Erwachsenen um dich her verweigert haben ... wohin lässt dich das er-wachsen?

    Liebe Medea,
    ich freue mich, von dir zu lesen.
    Gern auch mit Foto von deiner beHERZten Aktion!
    Ich danke dir, du hast mich mit deinem Schreiben sehr inspiriert!

    Susanne von 'NanaMara'

  • #5

    Christine (Donnerstag, 21 Dezember 2017 12:11)

    ich liebe die Natur - am allerliebsten, wenn sie WILD ist und damit zeigt, wie STARK sie ist - da wird mir kräftig ums Herz :)