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Ich bin eine Streberin - und was für eine!

Niemand will gern eine Streberin "geschimpft" sein - niemand hat je das Bestreben, eine Streberin zu sein.

Ein übler Ruf in der Schulzeit. Oft verfehmt von genau Jenen, die später die große Karriereleiter hinauffallen und damit oder dadurch (?) immensen Erfolg haben.

 

Doch was passiert eigentlich mit den Klassenstrebern, den offen entlarvten und den verdeckt arbeitenden? - 
Bekennende Streberin zu werden, kann auf jeden Fall aus der Falle des Leistungsgedankens
- eines Strebers eigen, wieder heraus helfen und: Kunst machen, ist auch sehr hilfreich dabei.

Ich gehöre zu den verdeckt arbeitenden Streberinnen.
Die meisten meiner einstigen Klassenkameraden haben es mir nicht übel genommen, zu streben. Ich war anerkannt darin anders zu sein.
Auf irgendeine Weise - die mir damals nicht bewusst war, dass sie Gold wert ist,  gelang es mir
mit meiner sozialen Ader und dem Bedürfnis, niemanden auszugrenzen, mich vor dem Ruf einer Streberin zu bewahren.
Doch was gut war für alle anderen um mich her, dass war im Grunde schlimm für mich selbst.
Ich kam in meinem Leben nicht wirklich vor, so sehr war ich bemüht in meinem unerkannten  Streben nach Anerkennung. Es war ja immer mit eingebunden in all meinem Tun. Sehr mühsam, das Ganze. Ich machte die Erfahrung, dass Leistung zum Gesehen sein führte. Wir alle wollen ja gesehen sein vom anderen, bemerkt im Miteinander, um sich verbunden fühlen zu können. erst geschieht es, wenn Du Kind bist und das Glück hast, dass Deine Eltern Dich sehen, aus einer Unschuld heraus und es hat keine fatale Auswirkung.

Doch dann kommt die Schule, die bewertet, was Du tust, die annimmt oder ablehnt, die hervorhebt oder herabsetzt, die lobt oder die tadelt und die Nummern verteilt, die Dir suggerieren: Aus Dir wird einmal was Gescheites! - Du wirst es weit bringen im Rahmen der Gesellschaft. Oder sie drücken Dir das Gegenteil davon auf, wie einen Stempel. Auf die Stirn steht es Dir dann geschrieben: Looser! Versager! Tun-Nicht-Gut! Bösewicht! Krimineller! Aussteiger! Rebell!  - Okay, dass das im wohlmeinenden Rahmen der Gesellschaft abzulaufen hat, das sagt Dir niemand. Sie sagen Dir: Du hast die Freiheit, zu wählen. Doch das normativ hat dich schon geprägt, seinen Stempel gezückt und Dir aufgedrückt und Du trägst ihn, stolz oder beschämt. Deine Persona ist geboren und Du, du bist versteckt, gestorben der Teil, der Dich wahrhaft ausmacht. Du wirst Überlebende, Funktionierende, Rebellin ... - Du hast die Wahl, die Freiheit zu wählen, die ICH (wer auch immer das ist!!) für Dich vorher bestimme!

Du glaubst, es wäre die Realität, auf die Du vorbereitet wirst.
Doch dann kommt das Leben dazu. Du verlässt die Schule und wähnst Dich frei. Endlich hast Du sie hinter Dir, die Schule und nun?  -

Wenn Du einigermaßen wirklich klug bist, merkst Du, etwas stimmt nicht. Da klafft etwas auseinander, zwischen dem was Dir versprochen und prophezeit wurde und dem, was Realität wird bei Dir selbst im Leben und bei den anderen Freien.
Wenn es Dir gelingt, Dich der erlebten Realität zu stellen, sie und Dich zu erforschen und was denn nun stimmt und was nicht und wenn es Dir weiterhin gelingt, dass Du dem auf die Spur kommst, was wirklich ist, dann hast Du Glück. Was nicht heißt, dass Du fortan und ununterbrochen glücklich bist. Doch Stück für Stück eroberst Du Dich auf diese Weise, ganz weise selbst zurück, die Du Dir verloren gegangen bist auf dem geScheiterthaufen der wohldosierten und vorgegebenen Freiheit, die Du leider nicht frei gewählt hast.

Mir selbst hat die Kunst, das Malen, das Kreieren, das Gestalten, das Schöpferische dabei gute Dienste geleistet, diesen Weg des forschen Erforschens zu gehen. Doch erst von dem Augenblick an, als ich jenseits der Anerkennung und Bewertung durch Andere erkannte und benannte:
Ich bin eine Künstlerin! 

Von da an konnte die bisher in mir verdeckt arbeitende - weil als verpönt be- und verurteilte - Streberin, sich ungeniert sehen lassen und streben und streben: Nach ihrem lebendigen Selbst.
Du und ich - wir brauchen die Streberin, denn sie allein verfügt über die  Freiheit und  das Potenzial für wahre Entfaltung und Entwicklung.


Also habe ich Dir heute ein Erleben mitgebracht, dass das Streberinsein, einmal etwas anders beleuchtet - von der Kunst her und von dem Gedanken her, Frieden mit mir selbst zu schließen
und mit meinem SoSein. Mich aus meinen alten, mir aufoktruierten Grenzen heraus zu bewegen, hat mir dabei sehr geholfen.


Gleich geht's los mit der Geschichte.
Freue Dich an meiner Freude!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich muss tun.
Ich bin
eine Streberin.

Das Bestreben
meiner Streberin

ist es,
nach etwas
zu streben.

Weiter. Weiter.
Höher. Höher.
Mehr. Mehr.
Und vor allem:
Besser als der Rest der Welt.
Genau!

 

Also gehe ich heute mit Dir ans Meer.

Kaum bin ich dort angekommen mitsamt meinem Mann - so ungefähr um 10 Uhr morgens., da trennen sich auch schon unsere Wege. Obwohl wir eben noch vorhatten zu zweit am Fluss entlang zu schlendern, der vor dem Meer eine Biege macht.

Aber da lagen sie:
allerschönste Muscheln,
größer als alle anderen bisher und lockten mich, ja verführten mich geradezu, zu tun.

Die Miesmuscheln waren größer - und schöner!!!
Und dann noch eine weiße Muschelsorte, die es sonst nicht gab am Strand - und auch davon sehr große und vor allem: viele!!!

 

Er - meine Mann - wanderte also allein den Fluss und zugleich am Strand entlang und ich? -
Ich strebte nach einem neuen Kunstwerk, das ich
dem Meer,
dem Wind,
den Menschen,
den Hunden,
der Zeit selbst
am Ende wieder anheimgeben würde ...

Ich begann, meinen Farben- und Formenkasten im Sand zu befüllen.
Ich liebe es, wenn dann diese Haufen voller farbiger Schätze vor mir im Sand liegen und ich beginnen kann.

 

Muschel um Muschel liegen sie da, einige glitzern, andere sind stumpf. Die eine Seite gemasert, die andere in tiefem Violett. Die eine Seite schwarz oder braun changiert und innen glänzt mich silbriger Schimmer an.
Dann gibt es noch diese kleinen länglichen, wie frisch lackierte Fingernägel blitzende Muschelüberreste, wie ich heraus fand. Wenn alles Brüchige der Muschelschale abgebrochen ist, dann bleibt ein silberweiß glänzender Kern übrig. Diese liegen blitzend im Sand und funkeln mich an im Sonnenschein.

 

Ich beginne. Ich bin fasziniert.
Etwas völlig Neues entsteht - so finde ich. Zwischendrein kommt mein Mann wieder vorbei und bringt mir Seeglas. Das ist heute etwas besonderes. An diesem Strand liegt nämlich so gut wie keines. Auf seinem Spazierweg hat er wohl alles aufgehoben, nicht viel, aber es wird seinen Platz finden.

 

Zwischendrein tue ich, die Streberin, etwas, was ich sonst nicht tue:
Ich lege mich genüsslich in den Sand und genieße seine Wärme. Genieße mein Liegen und in den Himmel schauen, das Nichtstun!!! Die Weite und Leere des Strandes. Seine flache, breite Form.

 

Dann geht es weiter.
Sammeln und legen.
Legen und sammeln.
Und zwischendrein immer wieder im Sand lang liegen und in den Himmel schauen.

  • Was für ein Tag!
  • Was für eine Freude!
  • Was für ein Geschenk!
  • Was für ein Luxus.

Mittlerweile ist der Strandgang zum Mittelpunkt unseres Alltags geworden und die Arbeit gruppiert sich drum herum. Wir nutzen regelmäßig einen Wochentag für unseren Sonntag. Ganz einfach, weil dann nicht so viele Menschen unterwegs sind.

Die Weite der Natur, vereinzelt Menschen, und wir beide. Herrliche Freiheit des puren daSEINs.

 

  1. Die Streberin wird ein wenig müde in mir und nachlässig.
  2. Die Streberin öffnet sich dafür, dass die Kunst, die sie anstrebt zu machen, nicht für die Ewigkeit sein wird.
  3. Die Streberin öffnet sich dafür, dass das, was sie erschaffen hat "das Meer runtergeht" (wir wollen mal bei den Fakten bleiben, es ist das Meer und kein Bach - also geht es das Meer runter und nicht den berühmten Bach :D )
  4. Die Streberin öffnet sich dafür, mitten am Tage nichts Vernünftiges zu tun.

Achja - das will ich mal nicht vergessen:

Die Streberin in mir wird auf ihre alten Tage zuverlässig lässig.
Und das ist gut so, denn nur so kann sie das WAHRE des Lebens in aller Freiheit, die ICH meine, erkennen

 

Ich wünsche Dir eine Frohe Osterzeit im Gewahrsein,
dass nichts Materielles für die Ewigkeit gedacht ist.
Die Ewigkeit bleibt allein der Seele vorbehalten.

 

 

PS: Schreib doch mal im Kommentar, was Du vermutest, wie lange die Streberin gebraucht hat fürs Kunschtwerk - incl. Snackpause.

PPS: Lust auf tiefes Erkennen durch die Leichtigkeit mit Malen?
Am 6. Juni  startet mein nächster Kurs: IOMANA - Wandlung durch Malen - Finde Deine Silberperle ...
Lass es mich wissen, wenn Dich das neugierig macht und/oder interessiert.

 

Deine Nana Mara Susanne


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