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Vom Flüchten, Faulenzen und Fahrlässig sein

Der Selbstbetrug - von dem ich gestern schrieb - der geht einem Flüchten vor scheinbaren Gefahren voraus. Flüchten würden wir normalerweise nur, wenn unser leibliches Leben in Gefahr ist. Doch der Alltag zeigt, es gibt jede Menge IDEEN und KOPFGEBURTEN, die uns so Fürchten machen, dass sie uns zu innerer oder äußerer Flucht bewegen. 

Das ist nicht immer die Flucht von etwas weg, was uns im Außen bedrohlich erscheint, nein - schlimmer oft: Es ist der Versuch, vor uns  selbst zu fliehen oder vor den befürchteten Konsequenzen, die unserem Tun folgen. Es ist mitunter eine Flucht vor beengenden, oder uns einengenden Situationen. Oft kannst Du sie nicht einmal benennen. Du erlebst Dich komplett überfordert. Der Stress in Deinem Leben nimmt zu und scheinbar nie ab. Du merkst nicht, wie Du Dich mit Aktivitäten überhäufst, weil Du den Retter zu spielen gewohnt bist oder denkst: Eine/r muss es ja tun und da Du A gesagt hast, musst Du logischerweise auch B sagen. 

WARUM aber lebst Du dieses Konzept?
Weil Du es gewohnt bist fahrlässiger Weise, die Verantwortung für Andere zu übernehmen. Weil Dir dieses Konzept einmal gefühlt das Leben gerettet hat. Damals war es Not-wendig und über die Jahre ist es aber fahrlässig geworden. Das Konzept schützt Dich nicht mehr, Im Gegenteil, es gefährdet Dich hochgradig. Es wäre Zeit für Dich, das zu beenden. Doch wenn es Dir nicht bewusst ist, muss das Leben es Dir bewusst machen. So kommt dann irgendwann der Zeitpunkt, zu dem das Dich überfordernde Pflichtbewusstsein, das auf einer falschen Wahrheit beruht, das schlicht und ergreifend Selbstbetrug ist, sich aus dem Staub macht.
Du hörst auf zu funktionieren, ohne zu bemerken, dass es eine Flucht vor dem Funktionieren ist. Du findest keine Worte dafür, dass es ist wie es ist. Vielleicht schämst Du Dich dafür und kannst es aber nicht ändern, beim besten Willen nicht! Wisse, dass an diesem Punkt, das Leben Dir gerade beibringt, diese Strategie fallen zu lassen und aus dem, was Dich überfordert, endlich auszusteigen. Konsequent auszusteigen. Die Angelegenheit, der Du Dich immer noch verpflichtet fühlst, obwohl Dein Inneres es nicht mehr will, sie ist zu einem toten Pferd für Dich geworden. Und Du? - Du versuchst es immer noch zu reiten!

Da, wo Du früher die Zuverlässigkeit in Person warst, da wirst Du plötzlich unzuverlässig. Und für Viele ist das kein Anlass, Dich zu fragen, was passiert ist und ob man Dir helfen kann. Es interessiert niemanden, weil Du Dich mit Menschen zusammengetan hast, die darauf spezialisiert sind, anderen die Arbeit aufzuladen. Sie tun das nicht böswillig. Sie sonnen sich in Deiner Begeisterung, sie wollen von Dir profitieren und partizipieren. Sie  lieben es, mit dir zusammen zu sein. Es macht ihnen ein gutes Gefühl! Sie sind Deine Fans. Doch wenn es darauf ankommt, lassen sie Dich im Regen stehen und Du fühlst Dich schuldig, weil Du Deinen einst gegeben Verpflichtungen nicht mehr folgen kannst, sie nicht mehr erfüllst. Du beginnst vielleicht Süchte zu entwickeln, um das nicht spüren zu müssen, dass Du auf der Grundlage der Überforderung, die auf unerkanntem Selbstbetrug basiert, die Flucht in die Sucht ergreifst. Oder Du fällst in depressive Verstimmungen, gehst in den totalen Rückzug und Isolieren Dich, sprichst mit niemandem und lässt es still um Dich herum werden. Dieses sich Zurückziehen wird Dir als Faulenzen, Pflichtverletzung oder gar als stiller Vorwurf gedeutet. Doch das eigentliche Dilemma, das dahinter steckt, ist die mangelnde Anerkennung, der mangelnde Respekt und eine erlebte Übergriffigkeit auf Dich Selbst. Zusätzlich erntest Du Kritik von denen, die Dich "im Regen stehen lassen" und mit der Arbeit allein.

Als wenn das alles nicht schon schlimm genug wäre, gibst Du Dir selbst die Schuld, kritisierst Dich selbst,
lehnst Dich ab für Deine Pflichtverletzung, Dein Faulenzen und Dich den Süchten hingeben, das Dich in Dich selbst verkriechen und damit, der anstehenden Arbeit auszuweichen.

Eine solche Strategie und Überlebenstaktik kann auch fahrlässig enden, denn in diesem sich die Schuld geben und in sich zurückziehen und der damit einhergehenden Handlungsunfähigkeit folgt, wenn es schief läuft, durchaus auch, dass Rechnungen nicht rechtzeitig beglichen werden, Mahnungen, Verzugszinsen usw, dazu kommen. Aus der empfundenen Schuld entwickelt sich dann, ein sich verschulden.

 

Was wäre, wenn Du das Gefängnis dahinter verstehen würdest, dass ein Weltbild, in dem Schuld als ein Lebensaspekt eine wesentliche Rolle spielt, immer 'in-sich-selbst-Gefangene' hervorbringt. Die Annahme,
dass man schuldig werden kann und Schuld auf sich laden kann, kann nur da existieren, wo Menschen
sich als Gefangene begreifen und nicht als Freie. 

Ein solches Weltbild ist an sich, ist schon grob fahrlässig.

 

Die Entscheidung, ob Du frei sein willst oder gefangen sein, die triffst Du in dem Moment, wo Du in die volle Verantwortung für Dein gesamtes Leben gehst. Deine Verantwortung zu Dir zu nehmen, schließt ein schuldig werden für immer aus. Und da, wo Schuld keinen Raum hat, da ist auch FREIHEIT.

 

In diesem Sinne, fühle Dich frei, Dich für DEIN selbst bestimmtes Leben zu entscheiden.
Herzlich Susanne
alias Nana Mara

 

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