Goldene KüchenErkenntNüsse zum Neuen Jahr                                       Der Glaube kindlicher Magie

Wir leben in einem Zeitalter des Irrglaubens, des Irrglaubens darüber, dass, wenn wir nur das Richtige tun, sich das richtige (erwünschte) Ergebnis einstellt. Doch dieser Glaube ist in Wahrheit kindliche Magie.

Wohin du schaust, gibt es Ratgeber & Seminare, die dir ein Versprechen liefern für dein erfolgreiches Die&Das und das erinnert mich an die Heilsversprecher in der Lutherzeit, die mit Ablassbriefen vor allem Eines taten, den Menschen ihr sauer verdientes Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit den Ablassbriefen konntest du dich damals von Sünden freikaufen und entkamst, so die Hoffnung  - und die stirbt bekanntlich zuletzt - dem Fegefeuer der Hölle. Die Rettung fürs Jenseits stand damals hoch im Kurs. Heute ist es die ultimativ erfolgreiche Rettung in (d)ein perfektes Leben im Diesseits. Die Vorzeichen haben sich halt geändert! Heute kaufen wir uns von der Sünde des nicht Makellosseins frei: nicht die richtige Figur zu haben, den falschen Partner erwischt zu haben, die Kinder nicht gut genug erzogen 

zu haben, sich falsch zu fühlen, nicht freudig, nicht glücklich, nicht gesund, nicht erfolgreich genug, es irgendwie "nicht geschafft" zu haben, vom Ego angetrieben, spirituell noch nicht weit genug entwickelt zu sein, zu wenig an sich zu arbeiten - PENG!!! Mental-emotionaler Selbstmord, wohin das Auge blickt! ... Be langsam Baby! Vor allem wir Frauen suggerieren uns, perfekt sein zu müssen, heißt: besser als die Männer zu sein und noch perfektererer - die Männer an unserer Seite gleich mit zu perfektionieren. - Frauens, wo sind wir gelandet? Ein: "Ich muss mal wieder was für meine Figur machen!" hier und ein: "Ich mache jetzt ho'oponopo und GFK." da.
Gehts noch oder darf es doch noch ein bisschen mehr sein auf dem (weiblichen?) Weg zum Nochbesserwerden? - "Alles ist gut." schrieb ich in goldenen Lettern an die Wand unserer Gästetoilette. - Ja, es ist gut, achtsam zu sein. Es ist gut, sich Gutes zu tun. Alles ist gut und Du bist ergo auch gut.
Diese Toilette ist auch der Ort, so meine Fengshui-Freundin, an dem wir (Enrico und ich) aufgefordert sind, alte Überzeugungen die wir aus der Kindheit haben, loszulassen, weil sie mit unserem Leben nicht mehr übereinstimmen. Obwohl Toilette - ist dies wirklich ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Er ist wie (m)eine Kindheit, voller Neckigkeiten (1 Spieldose, Bergkistall-kerzenhalter, silberne Dosen mit Räucherstäbchen, Postkarten mit witzigen Sprüchen, grüne Pflanzen, Zierrat, ein riesengroßer Spiegel in dem sich aller Krimskrams spiegelt, auch die knallrot gemaltenRiesenBlüten an der rosa gestrichenen Wand. Sie ist so rosa wie die  Blüten der Japanischen Kirsche. Der Baum meiner Kindheit, in dem ich zu sitzen und zu träumen pflegte. Golden sind die Verzierungen an diesem Ort. Gold, das mich an den faszinierenden Goldzahn von Frau Pippel aus meiner Kindheit erinnert. Ich wollte später auch einmal goldene Zähne haben. Zum Glück habe ich keine bekommen!!!!
Und ich hege manchmal den Verdacht, dass wir recht skurrile Überzeugungen aus unseren Kindertagen mit genommen haben, neben all der Magie unseres Denkens und heute 1:1 auf unsere Ansprüche an uns selbst und unser Leben übertragen. Die GroßARTigkeit unserer Eltern liegt längst demontiert auf dem Schrotthaufen unserer Kindheit, doch das, was sich von dieser GroßARTigkeit in uns eingebrannt hat, das wirkt noch in uns fort. Es fordert ein, statt dass wir vertrauen. Es treibt an zu machen, statt daran zu glauben, dass sich alles, wirklich alles, Schritt für Schritt nach einem wohl geordneten Plan in unserem Leben entfaltet & ent-wickelt.  Wir wollen immer schon an einem Ziel sein, ehe der Zug die anderen Stationen passiert hat. Vielleicht sind wir ein Bummelzug und brauchen eventuell jeden Halt an allen Orten und was wir dort sehen und erleben, verschafft uns ein umfassenderes Bild vom Leben und sorgt so für die optimale Vorbereitung auf unsere Lebensaufgabe oder eine sich noch ergebende Aufgabe, für die wir im Moment noch nicht ausgerüstet sind ... und dann: sehen wir wie ein ICE an uns vorbeidonnert - ein 16- Jähriger, dessen  Geigerkarriere wir gerade ins Finale einfahren sehen - und denken, wir mit unseren 46 Jahren sollten doch schon "angekommen" sein? Wir fangen an, uns mit Fragen zu martern: Welchen Fehler habe ich gemacht? Welche meine Eltern? Was lief bei meinen Großeltern verkehrt und bremst mich heute aus? Und - ohGott: müssen meine Kinder darunter leiden????!!! Und dann fahnden wir auf "Teufel komm raus!" nach den Ursachen der Sünde und suchen zeitgleich nach einem Ablasshändler, der uns verspricht, uns diese Sünde des Lebens zu nehmen und uns den sicheren, den schnellen, den ultimativen, den einzig erfolgreichen Weg zu unserem irdischen Seelenheil zu weisen. Doch du bist immer noch ein Bummelzug.
Ich schreibe dir das, weil ich genau dieses an mir Rumzerren und Rumkritteln ziemlich lange getan habe, bis ich erkannte - auf meinen Toilettensitzungen??? -
dass ich ein Bummelzug bin. Eine Variante derer, die alles verstehen wollen und begreifen. Ich will nicht jeden Tag das gleiche über Stunden machen wollen. Ich könnte es nicht. Meine Veranlagung ist eine ganz andere. Ich will die Kristalle eines Kaleidoskops in allen seinen Facetten gesehen haben. Eine einzige Variante reicht mir nicht aus. Es gibt Menschen, die können von dieser einen Variante zehren und sich nähren. Manche von zweien, dreien oder gar fünfzig Varianten. Ich brauche diese Varianten abertausendfach. Denn jede einzelne Facette entspricht einem Wesen, dem ich begegne und das ich verstehen will, wenn es zu mir kommt, um den Weg zurück in sein Herz zu finden. Auch wenn mein Geist flink ist wie ein Wiesel, mein Körper setzt den Ausgleich und fährt langsam, damit ich auf den Schienen bleibe und die Landschaften atmen kann. Die Landschaften, die mich mit deinen Emotionen verbinden, die mir den Weg weisen zu deinem Herzen, damit du dich selbst verstehen und annehmen lernst, so wie ich es nun mit mir selbst auch tue.

Vielleicht magst du dir heute Gedanken machen, was für eine Sorte Zug du wärst und was du auf deinen Reisen so tust und wie du reist und was das Ziel deiner Reise wäre? Vielleicht auch eine Jahresaufgabe für 2017 ... ???

Hui - was für eine lange Kreuz- und QuerSchreibReise!
ABERS: Schreiben is verry good for me & for you!

PS:   Voilá! Und dann ist es mir doch glatt noch nebenbei gelungen, einen Übergang zum bevorstehendem Lutherjahr in meinem Text hinzubekommen!

Nun zu meinem Ablasshandel für DICH:

„13 Fürstliche Briefe in dein Glück“ –
Selbstcoaching aus der Weisheit der Rauhnächte 12+1 Monatsbriefe für 198,- € bis zum Heiligen DreiKönigsTag.  Na, was sagst du zu diesem mittelalterlichen Adelsdeal im Reformationsjahr 500? Mittlerweile bei Brief Sieben angekommen, bin ich selbst ganz hin und weg von der Fülle und dem Edelglitzer des Materials und der knackigen ErkenntNüsse für 2017. Es ist definitiv ein Leckerli, welches ich dir ans Herze legen möchte, zumal du noch ein Coaching gratis dazu erhältst. 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Karin (Sonntag, 01 Januar 2017 09:32)

    Liebe Susanne,

    du hast mich sozusagen an der Angel. Ich freue mich schon im Voraus, wenn ich weiß, dass ein Blogeintrag von dir kommt. Schade, dass der Adventskalender nun vorbei ist.

    Auch ich wünsche dir ein wirklich gutes neues Jahr und denke, dass wir uns ein paar Mal sehen werden.

    Liebe Grüße

    Karin

  • #2

    Dunja (Sonntag, 01 Januar 2017 15:04)

    ... einfach schön und sehr treffend ...

    Danke, allerliebste Grüße und viele Stationen für deine Bummelzug in 2017!
    Dunja

  • #3

    Susanne (Montag, 02 Januar 2017 01:41)

    Ich hab dich an der Angel --- ??? Ich hoffe sehr, du wolltest freiwillig dort sein und ich darf dir behilflich dabei sein, dich in DEIN Leben zu manövrieren? Wir denken ja, der Fisch stirbt, wenn er an der Angel ist ... doch wissen wir das wirklich? Weshalb er tatsächlich an der Angel ist, wer weiß das schon. Vor über 35 Jahren war ich mit der Merseburger Jungen Gemeinde und der Patengemeinde aus Köln zusammen auf Radtour durch die Altmark und einer von ihnen trug einen Sticker mit der Aufschrift: "I'll make you a fisher of men." - Der Sticker hat mich so fasziniert, dass er ihn mir - ich glaube er hieß Matthias - am Ende schenkte. Und irgendwie hoffte ich, eine Menschenfischerin zu werden. Es scheint gelungen :D Willkommen bei der Fischerin, liebe Karin! ... Danke für eure Posts hier. Ich fühle mich erMUTigt, weiter mit Worten im Menschenmeer zu fischen.